Oktoberfest


In diesem monumentalen „Oktoberfest„-Puzzle steckt wirklich alles drin, was dazugehört, aus dem Gestern, Heute und Morgen des Traditionsereignisses. Oans, zwoa, g’suffa!

„Wimmelbilder haben mich schon in meiner Kindheit interessiert, egal ob alte Schlachtengemälde im Museum, die Bilder von Mordillo oder die Bücher von Ali Mitgutsch. Es ist einfach faszinierend, dass man in einem einzigen Bild so viele kleine Geschichten erzählen kann. Im Vergleich zu meinen Buch-Illustrationen habe ich bei diesen Bildern fast unbegrenzte Freiheit.“, sagt Christoph Schöne, Illustrator und Autor.

die erste Skizze ist entstanden

„Für meine Puzzles betreibe ich als neugieriger Mensch großen Recherche-Aufwand. So sehr, dass ich meiner Frau zuweilen damit ganz schön auf die Nerven gehe: Ein altehrwürdiges Fahrgeschäft, das Toboggan bereitet nicht nur den Fahrgästen Freude, auch den Zuschauern wird ein wunderbares Fremdschäm-Erlebnis geboten, wenn die Leute, bevor sie vom Turm herunterrutschen dürfen, erstmal auf dem Rollband, das sie nach oben transportiert, über ihre eigenen Füße stolpern und sich komplett zum Idioten machen. Dieses Fahrgeschäft wollte ich unbedingt auf dem Bild haben, aber während des Zeichnens habe ich mich eben gefragt, was Toboggan eigentlich heißt. Ganz entgegen meiner ursprünglichen Vermutung heißt Toboggan nicht nach seinem Erfinder Karl Heinz Meyer-Toboggan, sondern nach dem traditionellen indianischen Schlitten ohne Kufen. Deshalb steht auf meinem Bild ein Indianer mit Schlitten unter dem Arm in der Kassen-Schlange.

Im Zentrum des Bildes habe ich die „Verursacher“ des ersten Oktoberfestes 1810 angesiedelt, den Kronprinzen und späteren Bayernkönig Ludwig I und seine Braut, Therese von Sachsen-Hildburghausen. Während Ludwig schon mit Lola Montez anbandelt, wird seine Gattin von einem Beer-Party Gast angelallt. Kaulbachs „Schützenliesl“ muss genauso drauf sein wie der als Polizist verkleidete Herbert Achternbusch oder der ehemalige Wirtesprecher Richard Süßmeier, der in den 80er-Jahren vor laufender Kamera aus einem Brathendl drei halbe Brathendl gezaubert hatte. Oberbürgermeister Dieter Reiter, der beim Anzapfen von der versammelten Weltpresse gefilmt wird, ist selbstverständlich auch vertreten.

Vor ein paar Jahren hat ein Tierschutzbund für die Brauereipferde Pantoffeln gefordert. Ja schöner geht’s für mich ja gar nicht, solche Geschichten liebe ich! Um auf dem Bild noch ein bisserl mehr Verwirrung zu stiften, habe ich überall Teilnehmer eines schottischen Junggesellenabschieds verteilt, alle mit Kilt, bescheuerten Maßkrughüten und „For he´s a jolly good fellow“ T-Shirts. Über den Ausverkauf bayerischer Kultur mache ich mich mit Vertretern der Bussi-Gesellschaft und traditionelle Original-Wiesnherzerln aus China lustig. Überall auf dem Bild habe ich nicht nur Prominente oder Character aus Filmen verteilt. (Na, James Bond schon gefunden?) Meine Frau und ich selbst sind dabei, und viele Freunde von mir, von denen ich weiß, dass sie fanatische Puzzler sind.

Wer nicht alle versteckten Gags kapiert: egal. In jedem Fall hat man ein Wahnsinns-Wimmelbild mit vielen schrägen Typen vor sich. Es ist allerdings nicht alles Spaß auf diesem Bild, das Mahnmal des Oktoberfest-Attentats und der Zaun rund ums Festgelände, der neuerdings gemeingefährliche Verrückte abhalten soll, das gehört einfach mit dazu. Überhaupt interessant, wie viele Leute puzzeln, das hätte ich früher gar nicht gedacht. Als gebürtigem Münchner war es für mich eine Freude und Ehre, das Oktoberfest als Wimmelpuzzle zeichnen zu dürfen, und es ist ein Riesenspaß zu sehen, dass Heye Puzzles in der ganzen Welt verkauft werden. Eines meiner Motive hab ich auf einer malaysischen Website entdeckt, mein Humor geht also um die Welt, wie schön!
Zu bemerken wäre noch, dass meine Wimmelbilder fast ausschließlich per Hand entstehen, in dem Falle wurde nachträglich lediglich das Dach des Auto-Scooters leicht abgedunkelt und das Dach der Ruhmeshalle in Kupfergrün geändert, das hatte ich im Original fälschlicherweise in Ziegelrot angelegt. Der Rest ist Handarbeit. Zeichenkarton, Bleistift, Tuschestifte und Lasur mit Pinsel, Highlights mit Gelstiften. Für meine Heye Puzzles habe ich mir sogar einen extra großen Lichttisch bauen lassen, und größer könnte ich gar nicht arbeiten, denn das Format ist ja schon durch die Größe des erhältlichen Zeichenkartons beschränkt. Ich sitze zwei bis drei Monate an so einem Bild und tauche da völlig ein und bin kaum zu etwas anderem zu gebrauchen. Danach dauert es immer ein bis zwei Wochen, um wieder der Christoph Schöne zu werden.“

Christoph Schöne, der 1967 in München geboren wurde, hat nach dem Abschluss der Schule zunächst eine Ausbildung zum Floristen absolviert. Nach dem Zivildienst in der Altenbetreuung hat er noch fünf Jahre in diesem Bereich gearbeitet. Von jeher hat er gern gezeichnet, konnte ab 1997 schließlich seinen Lebenstraum verwirklichen und sich als freier Illustrator und Autor niederlassen. Christoph Schöne ist Gründungsmitglied des Münchner Comicvereins Comicaze, er hat eine ganze Reihe von Büchern gestaltet und auch Kinderbücher geschrieben. Fragt man ihn nach seinem Wunsch für das Leben und die Zukunft, sagt er: „So abgegriffen es klingen mag, ich möchte, dass die Welt ein kleines bisschen schöner wird.“

Heye Puzzle „Oktoberfest“ von Christoph Schöne
1500 Teile in der Dreiecksbox, vollständige Motivabbildung auf der Rückseite
Gelegte Größe 60 x 80 cm
Empfohlener Ladenpreis 19,99 Euro